Fortsetzung von Teil I
Deutlich komfortabler – das Fahrwerk
Grundsätzlich ist das Fahrverhalten der neuen smart sanft untersteuernd ausgelegt. Daher wurden auch die unterschiedlichen Reifendimensionen vorn und hinten beibehalten, wobei die schmaleren Vorderreifen in Verbindung mit einem hohen Radeinschlagwinkel zum beispiellos kleinen Wendekreis beitragen. ABS, ASR und ESP® wachen an den fahrdynamischen Grenzen. Integriert in die Bremsanlage sind Hill-Hold-Funktion und Bremsassistent.
An der Vorderachse konstruierten die Ingenieure eine neue McPherson-Aufhängung mit einem dreipfadigen Kopflager. Die Radführung übernimmt je ein Querlenker unterhalb der Radmitte, das McPherson-Federbein und eine Spurstange. Komfort- und Führungslager der Querlenker sorgen ebenso für ein Plus an Fahrkomfort wie der deutlich vergrößerte Gesamtfederweg. Besonders beim Einfedern rollt der neue smart deutlich geschmeidiger als bisher über Unebenheiten.
Die neuen smart Modelle verfügen wiederum über eine aufwändige De-Dion-Hinterachse, die aber für deutlich mehr Komfort überarbeitet wurde. Neu sind die Zweirohr-Stoßdämpfer und separat angeordnete, tonnenförmige Schraubenfedern. Eine wirksame Geräuschentkopplung der Schraubenfeder zwischen Karosserie und Hinterachse wird hier über zwei Elastomerbeilagen realisiert.
Wer das Fahrverhalten seines smart sportlicher mag, wählt die Option Sportpaketfahrwerk. Die Federn sind straffer abgestimmt und das Fahrzeug ist zehn Millimeter tiefer gelegt.
In der Basisausstattung verfügen die neuen smart Modelle über eine mechanische Zahnstangenlenkung. Erheblich mehr Fahrspaß, noch bessere Handlichkeit sowie höhere Effizienz bietet die Direktlenkung mit variabler Übersetzung und elektrischer Servounterstützung.
Seitenwind-Assistent serienmäßig – die Aktive Sicherheit
Fortschrittliche Assistenzsysteme, die bisher höheren Fahrzeugklassen vorbehalten waren, steigern Sicherheit und Komfort zusätzlich. Dazu zählen unter anderem Seitenwind-Assistent (Serie), Abstandswarnfunktion (Sonderausstattung) sowie Spurhalte-Assistent (Sonderausstattung).
Wohl jeder Autofahrer kennt brenzlige Situationen, wenn beim Überholen von Lastwagen oder auf Brücken überraschend Windböen auftreten. Der serienmäßige Seitenwind-Assistent kann solche gefährlichen Situationen entschärfen, indem er bei drohendem Spurversatz einen gezielten Bremseingriff auslöst: Der Fahrer muss weniger stark gegenlenken. Der Seitenwind-Assistent ist ab 80 km/h bei Geradeaus- und leichter Kurvenfahrt aktiv. Bei spürbaren Regeleingriffen des Seitenwind-Assistenten leuchtet die ESP®-Anzeige im Kombiinstrument auf.
Kurz unkonzentriert und schon entsteht ein zu geringer Abstand zum Vordermann – das ist eine der Hauptursachen schwerer Verkehrsunfälle. Solche gefährlichen Situationen zu entschärfen, hilft die Abstandswarn funktion (Sonderausstattung). Sie kann Auffahrunfälle vermeiden, z. B. wenn der Fahrer ein Stauende erreicht. Aber auch in gefährlichen Verkehrssituationen innerorts kann das System rechtzeitig zum Handeln auffordern und damit Unfälle verhindern. Per Mittelbereich-Radar überwacht es permanent die Distanz und die Annäherungsgeschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug.
Gewarnt wird der Fahrer in zwei Stufen: Wird ein vorausfahrendes Fahrzeug erkannt, leuchtet bei zu geringem Sicherheitsabstand zunächst eine Warnleuchte im Kombiinstrument auf (Stufe 1). Kommt es zu einer kritischen Annäherung und damit Kollisionsgefahr, ertönt zusätzlich ein Warnton (Stufe 2). Spätestens jetzt ist der Fahrer dringend zum Handeln aufgefordert, um durch eine Notbremsung oder ein gezieltes Ausweichmanöver einen Auffahrunfall zu verhindern. Die kombinierte optische und akustische Warnung wird bei sich bewegenden/anhaltenden Fahrzeugen im Geschwindigkeitsbereich von 7 km/h bis Höchstgeschwindigkeit ausgelöst. Stehende Fahrzeuge werden von 7 bis 90 km/h erfasst.
Abkommen von der Fahrbahn oder eine Kollision mit dem Gegenverkehr zählen zu den häufigsten und schwersten Unfallarten. Der Spurhalte-Assistent (Sonderausstattung) hilft, derartige Crashs zu vermeiden. Eine Videokamera scannt dabei kontinuierlich und in Echtzeit Fahrbahnmarkierungen und kann Kontrastunterschiede zwischen Belag und Begrenzungslinien erkennen. Ein Steuergerät verarbeitet die Daten der Kamera und die Aktivitäten des Fahrers. Dabei erkennt das System, ob das Verlassen der Spur beabsichtigt war, weil zum Beispiel ein Blinker gesetzt wurde. Wird jedoch eine Gefahr erkannt, erfolgt die Warnung akustisch per Warnton und optisch mit einem Symbol im Kombiinstrument.
Aufwändiger Insassenschutz – die Passive Sicherheit
Angepasst an die verschärften Sicherheitsanforderungen im Crashtest und ausgedehnt auf den neuen smart forfour, wurden der Rohbau der neuen Baureihe und die tridion Sicherheitszelle weiterentwickelt. Zum Einsatz kommt nun ein hoher Anteil ultrahochfester warmumgeformter Stähle und höchstfester Mehrphasenstahl. Diese finden sowohl in der Seitenwand als auch massiv im Unterbau ihre Anwendung.
Um ein hohes Formänderungs- und Energieaufnahmevermögen der Strukturen bei Frontalkollisionen zu erreichen, wurden die Knautschzonen möglichst groß gestaltet und auf einen wirkungsvollen Kraftfluss geachtet. So arbeitet bei einem schweren Frontaufprall auch die Heckstruktur bei der Energieaufnahme mit. Die Kräfte werden in die als Sicherheitskäfig ausgestaltete extrem stabile Fahrgastzelle eingeleitet. Besonders aufwändig wurde der neue Vorderachsträger an die Crashanforderungen angepasst.
Die hochstabile tridion Fahrgastzelle kann auch bei sehr hohen Aufprallschweren große Deformationen verhindern und trägt damit dazu bei, den Raum der Insassen zu sichern. Der Kraftstoffbehälter ist geschützt außerhalb der Verformungszone vor der Hinterachse angeordnet.
In allen Phasen der Entwicklung waren die Mercedes-Benz Sicherheits ingenieure in das Kooperationsprojekt mit Renault integriert und konnten ihr geballtes Know-how einbringen. So zum Beispiel bei der Simulation im Computer: Bis ins Detail konnte so das Verhalten etwa einzelner Schweißpunkte oder der neu eingesetzten Fügeverfahren wie z. B. das MIG-Löten berechnet werden.
In der Simulation wie im realen Crashtest wurden weit mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Kollisionsfälle geprüft. So absolvierte beispielsweise der neue smart fortwo das gleiche Entwicklungsprogramm wie die neue Mercedes-Benz C-Klasse. Weil er für den Weltmarkt konzipiert wurde, erreichte die Zahl der Crashversuche das Vierfache dessen, was bei vornehmlich für den europäischen Markt ausgelegten Fahrzeugen notwendig ist.
Im Sinne der Mercedes-Benz Sicherheitsphilosophie „Real Life Safety“ stand bei car-to-car-Versuchen auch die Kompatibilität mit deutlich größeren und schwereren Fahrzeugen im Fokus. So musste sich der smart fortwo auch bei Frontalkollisionen mit S- und C-Klasse bewähren.
Für einen wirksamen Schutz der Insassen ist das Zusammenwirken aller Komponenten (Karosserie, Sicherheitsgurte, Airbags und Sensorik) von entscheidender Bedeutung. Die Vorverlagerungsräume für die Insassen sind so bemessen, dass für sie im Kollisionsfall ein geeigneter Verzögerungsweg zur Verfügung steht, um Unfallbelastungen so gering wie möglich zu halten.
Serienmäßig verfügen Fahrer und Beifahrer über jeweils einen 3-Punkt-Sicherheitsgurt mit Gurtkraftbegrenzung und pyrotechnischem Gurtstraffer. Die Fondsitzplätze des smart forfour verfügen über jeweils einen Dreipunktgurt mit pyrotechnischem Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzung – bei anderen Herstellern selbst in höheren Fahrzeugklassen noch lange keine Selbstverständlichkeit. Eine Fondgurt-Statusanzeige in der Dachbedieneinheit ist serienmäßig.
Serienmäßig auf dem Beifahrersitz des fortwo und den Fondsitzplätzen des forfour ist das Befestigungssystem ISOFIX mit Toptether-Anbindung, mit dem sich Kindersitze einfach und starr mit dem Fahrzeug verbinden lassen. Die Kindersitze selbst stammen aus dem Mercedes-Benz Programm.
Die Kopfstützen für Fahrer- und Beifahrer sind in die Sitzlehne integriert. Sie mindern das Risiko von Verletzungen der Halswirbelsäule bei einem Heckaufprall.
Die smart Modelle sind vorne serienmäßig mit Fahrerairbag, Fahrer-Kneebag und Beifahrerairbag ausgestattet. Der Kneebag beeinflusst die Insassenkinematik beim Frontalaufprall positiv und bietet dem Fahrer daher in vielen Frontal-Aufprallsituationen ein zusätzliches Schutzpotenzial. Das Prinzip der teleskopierbaren Lenksäule wurde 1:1 aus dem Mercedes-Benz Programm übernommen.
Die serienmäßigen Sidebags (Head-Thorax-Bags) sind in der Sitzlehne des Fahrer-und des Beifahrersitzes untergebracht und decken den Kopf und die Brust des jeweiligen Insassen seitlich ab. Die Sidebags verfügen über zwei Kammern, um der unterschiedlichen Masse von Kopf bzw. Oberkörper gerecht zu werden. Bei Auslösung in seitlichen Kollisionen können sie die auftretende Belastung im Brustbereich vermindern und das Risiko eines direkten Kopfaufpralls auf die Seitenscheibe oder auf verletzungsrelevante Objekte wie z. B. Mast, Baum oder Teile eines kollidierenden Fahrzeugs reduzieren. Die Becken der Insassen werden zusätzlich durch gezielt platzierte Verformungskörper in den Türverkleidungen geschützt.
Produktion – Werk Hambach bleibt Vorbild
Hocheffiziente Abläufe in Montage und Logistik sowie direkt auf dem Werksgelände ansässige Lieferanten als Systempartner: Das smart Werk im lothringischen Hambach steht seit seiner Eröffnung im Oktober 1997 für die Erfolgsgeschichte eines innovativen, besonders schlanken Fertigungskonzepts, das in seinem Bereich Maßstäbe in der Automobilindustrie gesetzt hat und weiterhin setzt. Mit Investitionen von rund 200 Millionen Euro für die Produktion der neuen Generation des Zweisitzers hat das Werk sein ursprüngliches Produktionskonzept entsprechend dem neuesten Stand der Technik fortgeschrieben und zugleich die Flexibilität der Fertigung weiter erhöht. Das innovative, schlanke Fertigungskonzept von ‚smartville‘ basiert darauf, dass smart den Standort übergreifend mit Verantwortung für das Endprodukt steuert und gleichzeitig für zahlreiche Produktionsumfänge die Kompetenz von spezialisierten Lieferanten und Dienstleistern nutzt.
Ein enger Austausch besteht zwischen dem smart Werk Hambach und dem Renault-Produktionsstandort im slowenischen Novo Mesto, in dem im Rahmen der Kooperation zwischen smart und Renault der neue smart forfour vom Band läuft. Mit der Einbindung der Produktions- und Qualitätsexperten aus dem Werk Hambach ist sichergestellt, dass alle Fahrzeuge der neuen smart Generation unabhängig vom Produktionsstandort vollumfänglich den smart Qualitätsstandards entsprechen.
Erfolgsgeschichte – eine Idee setzt sich durch
1998 kam ein aufregend anderes Auto auf den Markt – das smart city coupé, das längst smart fortwo heißt. Der reine Zweisitzer passte mit nur wenig mehr als zweieinhalb Meter Länge auch quer in Parklücken und begründete eine eigene Klasse. Idee und Marke haben sich weltweit durchgesetzt.
In immer mehr Metropolen dieser Welt begeistert der smart seine Fahrer, weil er mit seiner einzigartigen Kürze einfach unschlagbar gut für die Stadt geeignet ist. Denn nachdem der smart fortwo zunächst nur in Deutschland und acht weiteren europäischen Ländern angeboten wurde, ist er heute in 46 Ländern der Erde erhältlich.
Zum smart Konzept gehört es von Beginn an, den Kunden zahlreiche zusätzliche Dienstleistungen rund um die individuelle Mobilität anzubieten. Unter dem Namen smartmove konnte schon in einer frühen Phase der Markengeschichtebeispielsweise ein größeres Auto günstig gemietet werden, waren spezielle Parkplätze reserviert und ein car sharing Programm verfügbar – Services, die weiterentwickelt wurden und heute als „smart Add-on“ oder „car2go“ weiterhin eng mit smart verknüpft sind.
Und auch beim lokal emissionsfreien Elektroantrieb ist smart Vorreiter: 2012 startet bereits die dritte Generation des smart fortwo electric drive. Mit den neuen Modellen bekommen smart-Kunden noch mehr Fahrspaß auf gewohnt kompaktem Raum und zu attraktiven Preisen, ob als coupé oder cabrio. Der smart fortwo electric drive beschleunigt mit seinem 55-kW-starken Elektromotor in 4,8 Sekunden von 0 auf 60 km/h und macht mit einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h auch auf der Stadtautobahn Spaß. Die 17,6 kWh starke Batterie bringt den urbanen Zweisitzer auf 145 Kilometern lokal emissionsfrei durch den Stadtverkehr. Das neue Vertriebsmodell sale&care macht den Einstieg in die Elektromobilität besonders interessant: Es bietet die Möglichkeit, das Fahrzeug zu einem attraktiven Preis zu kaufen, zu finanzieren oder zu leasen und die Batterie gegen eine monatliche Gebühr zu mieten.
Ebenfalls 2012 gibt es erstmals einen smart mit nur zwei Rädern: Das smart ebike geht mit unkonventionellem Design im Stil der Marke, stadtgerechter Funktionalität und einem hohen Technologieanspruch, der sich unter anderem im besonders effizienten und leistungsfähigen Antriebspaket dokumentiert, an den Start.
Weit über 1,5 Millionen smart fortwo zeigen, wie erfolgreich die Idee vom einzigartigen Stadtauto bei smart umgesetzt wurde. Auch in den letzten Jahren des Modelllebenszyklus hielt sich der Jahresabsatz stabil um 100.000 Einheiten. Der smart electric drive war im Jahr 2013 Marktführer in Deutschland, belegte europaweit Platz 3 der elektrischen Zulassungsstatistik und weltweit Platz Nummer 5. Anfang 2014 wurde der smart fortwo zum fünften Mal in Folge zum „Microcar of the Year“ in China gewählt. Das Land zählt heute, fünf Jahre nach der Markteinführung, hinter Deutschland und Italien zu den drei erfolgreichsten Märkten von smart.
Quelle: http://media.daimler.com/dcmed…0-0.html?TS=1405966109143
Daimler-Pressefotos: