Zitat
Original von smartSusi
das ist ein SCHÖNWETTERAUTO (schon immer gewesen!!!).
Einmal fahren, dann waschen evtl. polieren und wieder ab in die Garage (OK vielleicht nicht jedes mal, aber doch recht regelmäßig).
Ich war echt überrascht wie gut der Lack nach 6 Jahren EXIL aussah. Wir werden sehen was alles gemacht werden muss-ich denke mal nächstes Jahr werden wir zu einem Event Papa´s Mäxchen mitbringen!
Hallo Susi,
hmm, Schönwetterauto hin oder her - gerade damit kann es einem ja auch immer mal passieren, daß man in ein heftiges Sommergewitter gerät.
(Das kenne ich bestens aus eigener Erfahrung ...)
Wenn das Exil trocken und gut belüftet war, sollte es dem Wagen an sich nichts ausmachen, mal ein paar Jahre stehenzubleiben.
Nur beim Wiedererwecken sollte man in jedem Fall Vorsicht walten lassen - zu dem Thema habe ich auch schon einmal einen kleinen Artikel für meine Oldie-Community geschrieben:
Wie ein jahrelang stillgelegtes Auto "wiederbeleben"?
Nachdem diese Frage mit schöner Regelmäßigkeit wieder auftaucht, wollte ich einmal einen kleinen Leitfaden dazu verfassen.
Vorher aber noch dieser Hinweis: dieses Thema ist immer auch eine Frage der persönlichen Einschätzung, Wertschätzung und Risikofreude - ein jeder hat ja seine ganz eigenen Ideen und Vorstellungen.
Auch gibt es niemals eine Garantie für das Gelingen:
Der eine findet ein Auto, welches 10 Jahre oder länger unberührt in einer Scheune gestanden hatte, gibt sich viel Mühe bei einer möglichst schonenden Wiederbelebung und hat trotzdem nach kurzer Zeit kapitale Schäden zu verzeichnen.
Ein anderer erzählt mit der gleichen Ausgangsbasis "ich hab ne neue Batterie angeklemmt, Startpilot in den Luftfilter gesprüht und bin problemlos 300 km nach Hause gefahren" - und das Auto läuft noch Jahre später ohne die geringsten Ausfallerscheinungen.
Alles ist also möglich - aber es spricht alles in allem doch sehr viel dafür, sich mit der Reanimierung eine gewisse Mühe zu machen.
Nun zu den empfehlenswerten Maßnahmen:
zum ersten Motorstart:
1. Erst einmal von Hand prüfen ob sich der Motor durchdrehen läßt.
2. Dann in alle Zündkerzenlöcher reichlich Kriechöl reinsprühen und über Nacht wirken lassen.
3. Am nächsten Tag
- a. das Altöl und den alten Sprit ablassen,
- b. Ölfilter wechseln,
- c. frisches Öl und Sprit einfüllen,
- d. den Motor mit dem Anlasser OHNE Zündung (bei einer ggf. verbauten elektrischen Benzinpumpe auch diese stromlos machen!) ein paar Runden durchdrehen lassen um alle Schmierstellen mit dem Frischöl zu erreichen und erst dann
- e. MIT Zündung versuchen, den Motor zu starten.
falls der Fahrzeugzustand eine Inbetriebnahme ohne umfangreiche Restaurationsarbeiten erlaubt:
1. Bremssättel und -zylinder, Bremsscheiben oder -trommeln, Bremsbeläge und Bremsschläuche überprüfen, im Zweifelsfalle austauschen, Bremsflüssigkeit in jedem Fall wechseln.
2. Zündanlage kontrollieren, wenn erforderlich Teile ersetzen (Kontakte, Verteilerdeckel und -finger, Zündkabel und Kerzen)
3. Kühlerschläuche und Kühlerverschluß kontrollieren, im Zweifelsfalle ersetzen; Kühlkreislauf wenn möglich mit Wasser durchspülen und mit frischem Kühlmittel befüllen.
4. Getriebe- und Diferentialöl kontrollieren, besser noch ersetzen, bei Automatic in jedem Fall Öl und Ölfilter wechseln
5. ggf. vorhandene Schmierstellen gründlich abschmieren (immer so lange, bis nur noch frisches sauberes Fett austritt!)
6. Motor starten wie oben beschrieben
7. Grundeinstellungen vornehmen (Zündung, Vergaser, Ventile)
8. erste schonende Probefahrt, mindestens 50 km am Stück.
9. Nach (hoffentlich zwischenfallsloser) Rückkehr bei noch warmem Motor erneuten Öl- und Filterwechsel.
Damit sollten die wichtigsten Punkte abgedeckt sein - viel Erfolg bei den Wiederbelebungsmaßnahmen!
Ach ja, und wenn ihr wirklich mal mit dem Krabbler zum Treffen kommen wollt, dann sagt bitte vorher Bescheid!
Dann komme ich auch mit meinem weißen Riesen, und wenn ich mal den VW fahren darf, dürft ihr auch eine Runde mit dem 280 drehen - wär das nichts?
Schönen Gruß,
Robert
*der gerade wieder nostalgische Gefühle entwickelt*